Berg- und Talstation am Giggijoch

In nur siebenmonatiger Bauzeit wurde die neue Giggijochbahn in Sölden realisiert. Die Gestaltung der neuen Tal- bzw. Bergstation setzt architektonische Statements.

Im Tal bestimmt die Beengtheit des Bauplatzes die Architektur der Gondelstation. Daher wurde die Einstiegebene auf 13 Meter angehoben, raffiniert in Szene gesetzt durch eine bildperforierte Aluminium-Fassade mit überraschend räumlicher Darstellung der Ötztaler Alpen. Gehalten werden Einstiegsebene und Fassade von einer feuerverzinkten Stahlkonstruktion. Der schlanke, u-förmige Gebäudekern aus Beton nimmt die Seilbahntechnik vollständig auf und öffnet sich zum Berg hin mit einer 21 m frei auskragenden Dachkonstruktion.

In 2.283 m Höhe überrascht die Bergstation am Giggijoch durch ihre offene, transparente Bauweise. Über einem Betonsockel schwebt eine folienbespannte 47 x 44 m große Stahlkonstruktion, welche visuell fast in der Landschaft verschwindet. Sie ist Lastenträger und Wetterschutz zugleich. Im Inneren beherbergt sie mehrere Ebenen. Unter anderem den Fahrbetriebsmittelbahnhof, eine Art Garage für Gondeln, mit einer Tragkraft von 150 Tonnen.

Das gesamte Fachwerk-Tragsystem des Baukörpers kommt mit nur 8 Auflagepunkten aus. Statisch und Stahlbautechnisch eine Herausforderung für das erfahrene Stahlbau-Team. Sieben Rundstützen in V-Form angeordnet, tragen die gesamte Konstruktion. Als achter Auflagepunkt und gleichzeitig Windverband, zur Aufnahme der waagrecht auftretenden Windkräfte, dient der Liftturm aus Beton.

Neben dem abschüssigen Gelände, war die extrem kurze Bauzeit von fünf Monaten sowie Einzelgewichte von 8,9 Tonnen und Bauteilabmessungen mit bis zu 14,5 m eine Herausforderung für den Stahlbauer. Außer Frage stand der Korrosionsschutz durch das Feuerverzinken. Einerseits spricht die extrem hohe Korrosionsschutzdauer, andererseits die Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen, beispielsweise durch Ski, Skischuhe oder -stöcke, für das Verfahren. Verzinkt wurden die 5.000 Bauteile bestehend aus 23.500 Einzelteilen von ZINKPOWER Brunn und Moson.

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Fotos: © Rudi Wyhlidal