Doppelter Ertrag auf einer Fläche

Im Zusammenhang mit der Energiewende könnte Agri-Photovoltaik, also die Doppelnutzung von Agrarflächen für Landwirtschaft und Solarenergie, eine Lösung bieten. Wie wirtschaftlich und effizient Agri-Photovoltaik im Weinbau ist, untersucht das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg (WBI) an mehreren Standorten in Südbaden. 

Am Tuniberg in Munzingen wurde die erste Pilotanlage in Baden-Württemberg installiert. Diese APV-Anlage ist mit fixierten, lichtdurchlässigen Solarmodulen ausgerüstet, welche einen Transparenzgrad von 48 % besitzen. Eine weitere APV-Anlage in Ihringen am Blankenhornsberg besteht sowohl aus semitransparenten als auch lichtundurchlässigen Solarmodulen. Letztere können der Sonne entweder folgen oder sich abwenden, so dass mehr Sonnenlicht auf die Weinreben fällt. 

Über die nächsten Jahre wird das WBI Messdaten zu Lichtintensität, Mikroklima und Trockenstress in Viti-PV-Systemen erheben. Die Einflüsse auf die Physiologie der Weinrebe wie ihr Wachstum, die Entwicklung der Blüte und der Verlauf der Traubenreife stehen dabei im Vordergrund. Eine ebenso wichtige Rolle spielt der Effekt auf die Traubengesundheit, Ertrag und Qualität. Darüber hinaus wird die Schutzwirkung der APV-Anlagen gegen Sonnenbrand und Hitzeschäden, Hagel, Spätfrost und andere Umwelteinflüsse beurteilt. Zudem soll auch die Wirtschaftlichkeit von APV-Anlagen evaluiert werden.

Die tragende Konstruktion der Agri-PV ist aus feuerverzinktem Stahl gefertigt und damit dauerhaft und wartungsfrei vor Korrosion geschützt. Verzinkter Stahl ist auch beständig gegen mechanische Belastungen, wie sie im Weinbau vorkommen können. Sollte dennoch eine Beschädigung entstehen, heilt sich feuerverzinkter Stahl dank kathodischem Schutz gewissermaßen selbst. An der beschädigten Stelle „opfert“ sich das umgebende Zink und schützt den Stahl weiterhin vor Korrosion.

PV-Unterkonstruktionen wurde verzinkt von ZINKPOWER Lahr.

Fotos: ©Staatliches Weinbauinstitut (WBI), Jona Pillatzke